Georg Schulze

 

Ein Leben für Ebendorf

 

 

 

Georg Ernst August Schulze wurde am 03.03.1899 in Badeborn, im Harz, geboren. Er besuchte die Mittelschule in Quedlinburg und Wernigerode. In Rendsburg, wo sein Vater einige Zeit geschäftlich zu tun hatte, wurde er konfirmiert. 

 

1918 bestand er seine erste Lehrerprüfung. Nach seinem Heeresdienst, zu dem er sich als „Einjährig-Freiwilliger“ meldete, arbeitete er an verschiedenen Schulen und machte 1922 seine zweite Lehrerprüfung. 

 

Im April 1928 kam er als Lehrer nach Ebendorf. Hier wohnte er in der Krugstraße 10 bei Schrader, dem Verwalter des Gutsbesitzers Zachau. Das Grundstück liegt neben der jetzigen KiTa „Gänseblümchen“ (ehem. Gutshaus Zachau).

 

Für Georg Schulze war Lehrer zu sein kein Beruf, sondern eine Berufung. Die Liebe zur Natur und seine humanistische Einstellung, die er sich, trotz der schwierigen politischen Situation innerhalb seiner Schaffensperiode bewahren konnte, prägten eine ganze Generation. Er organisierte unzählige Wanderungen und Radtouren in die Umgebung, so nach Magdeburg, Hohenwarsleben, Haldensleben, in die Planken, nach Schricke, Ramstedt u.v.m.

 

Er hatte früh erkannt, dass das Schwimmen eine besonders positive Wirkung auf die Gesundheit und die Leistungskraft der Schüler hat. Georg Schulze legte 1930 seine Schwimmlehrerprüfung bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft ab. Er opferte dem Schwimmunterricht der Schüler seine ganze Freizeit.

 

Hunderte Ebendorfer Jungen und Mädchen erlernten bei ihm das Schwimmen und legten bis 1964 ihre Schwimmprüfung ab. Dies zunächst in der „Lehmkuhle“, dem alten Teich der ehemaligen Ziegelei in Ebendorf. Dieser hatte eine Flachwasserzone. Danach durften sie im Großen Steinbruch baden. Zahlreiche Fotos aus dieser Zeit sind erhalten und beweisen, dass die Jugend mit Spaß bei der Sache war. Auch einige Rettungsschwimmerprüfungen nahm er ab.

 

Aber auch über seine Tätigkeit als Lehrer hinaus war Georg Schulze eng mit seinem Heimatort verbunden. Er betreute den Schulgarten, legte den Grundstock für die Ebendorfer Chronik und verfasste 1965 die Festschrift zur 1.000-Jahr-Feier von Ebendorf. Darüber hinaus schrieb er auch zahlreiche Artikel für regionale Zeitschriften über Vergangenheit und Gegenwart Ebendorfs. Wo man ihn brauchte, war er zur Stelle.

 

Georg Schulze verstarb am 30.04.1984 – einen Monat nach seinem 85. Geburtstag.

 

In Erinnerung an Lehrer Georg Schulze wurde auf Antrag des Kultur- und Geschichtsverein Ebendorf e.V. durch die Gemeinde Barleben der Große Steinbruch in Georg-Schulze-Steinbruch umbenannt. 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Volksstimme" vom 05.07.2018
"Volksstimme" vom 05.07.2018